Seelsorge
Es gab hier ohne mein Wissen einen jungen Mann aus La Capelle... Dieser arme Junge hat ein äußerst stürmisches Leben geführt. Er hat all das Vermögen, das ihm seine Eltern hinterlassen hatten, durchgebracht. Er war verheiratet und hat dann vor zwei Jahren seine Frau verloren. Seit einigen Monaten war er nun krank… Vorgestern hat er gehört, dass ich in St. Quentin bin. Er sagte, er wollte mich gerne sehen. Er erinnerte mich daran, dass wir gemeinsam die Erste Hl. Kommunion empfangen hatten, dass er danach sich nicht mehr um die Religion gekümmert hätte. Er hat gut gebeichtet und sich aufrichtig bekehrt. Gestern habe ich ihm die Hl. Kommunion und die Letzte Ölung gebracht. Er hat viel gebetet und mich gebeten, ihm in den letzten Augenblicken beizustehen und ihn zu beerdigen. Gestern Abend habe ich ihn noch einmal besucht und heute morgen war ich bei seinem letzten Atemzug zugegen. Ich glaube, er hat einen guten Tod gehabt. Der arme Junge hinterlässt drei kleine Kinder... Seine Eltern in La Capelle und seine Brüder kümmern sich nicht um ihn. Ich glaube, sie werden sich nicht der Kinder annehmen, so dass man sie wohl dem Waisenhaus in St Quentin anvertrauen muss." (Brief vom 12.6.1872 an seine Eltern)
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