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Nach dem Krieg - mehr

Das Kolleg St. Jean nach dem Krieg - Neuanfang

Während des Ersten Weltkrieges erleidet das Kolleg St. Jean schwere Schäden. Von 1915 bis 1919 veröffentlicht die Vereinigung der Ehemaligen von Saint Jean den "Trait d’Union - Bulletin de Guerre" (wörtlich: Bindestrich - Kriegsbulletin), in dem sich zahlreich Dokumente zur Geschichte der Schule während des Krieges finden: Berichte, Briefe, Nekrologium.... Das erste Treffen nach dem Krieg in Saint Quentin findet am 23. November 1919 statt. P. Dehon nimmt daran teil. Hier der Bericht aus dem Trait d’Union:
"An diesem Tag wird die Rue du Wé von einem ungewöhnlichen Lärm erfüllt. Das war nicht mehr der Rhythmus der Patrouillen, auch nicht die schweren germanischen Stiefel, die mit ihren Absätzen auf die Bürgersteige hämmerten, auch nicht das Pfeifen der Granaten, die in die Ruinen einschlugen. Freudige Gruppen waren es, die vorbeizogen, und von ihrem Herzen geführt, zogen sie, fast automatisch wie in früheren Zeiten so oft, zu jener Tür, die sich ihnen immer geöffnet hatte um sie zu empfangen. Aber ein trauriger Schatten legte sich auf ihren Blick, als sie inmitten der Ruinen anhielten: Der Heilige Johannes befand sich nicht mehr inmitten der Fassade... der rechte Flügel war eingestürzt, und auf der rechten Seite sah man nur mehr Fenster, bar jeglicher Holzverkleidung.

Eine Glocke ertönte im Hof; man erwartete die Reisenden mit dem Zug aus Paris, bereits in Verspätung. Dann kommen wir an. Gruppen finden sich zusammen, in deren Mitte man sofort die Silhouette des Patriarchen, des T.R.P. (Très Révérend Père = Sehr Hochwürdiger Pater) Dehon entdeckt, sichtlich gerührt, sich inmitten der Vertreter seiner großen Familie zu befinden.

Die Messe, zelebriert von Domherr Ronchaussé vollzieht sich in allgemeiner Sammlung... Nach dem Evangelium ergreift der T.R.P. Dehon das Wort und wendet sich sichtlich berührt mit seiner väterlichen Stimme an all seine Kinder, große und kleine. In einer kurzen und bewegenden Skizze zeichnet er die Geschichte der Einrichtung nach, ihre Anfänge, den raschen Aufschwung, der alle Hoffnung übertraf und Vergrößerungen notwendig machte... Die harte Prüfung durch das Feuer, dass am Abend des Patronatsfestes die zwei Etagen des neuen Gebäudes verwüstete und lediglich die Herz-Jesu-Statue verschonte; die glorreiche Phase... der jene Krise folgte, die alle Erziehungseinrichtungen traf... dann die mühsame Wiedergeburt, die durch den schrecklichen Krieg unterbrochen wurde... Dann die Zerstörung, die lediglich Ruinen hinterließ, in denen wir nun stehen.

Aber diese Ruinen werden heute von einem Hoffnungsstrahl erhellt! Die Anwesenheit der Ehemaligen, zahlreich trotz all der Trauer, die der Krieg in ihre Reihen gesät hat. Und all die jungen Schüler, die heute mit ihren Ehemaligen Seite an Seite stehen... Diese Hoffnung wird nicht enttäuscht. Das Herz Jesu wird die Arbeiter der letzten Stunde genauso segnen, wie es jene der ersten Stunde gesegnet hat... Saint Jean wird wieder aufleben!" (Trait d’Union, Bulletin de Guerre 1915-1919, p. 361f.)




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