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Pierre Jacques Corneille Dehaene - Direktor des Gymnasiums in Hazebrouck

geb. 16.09.1809 in Wormhoudt (Kreis Dunkerque), Priesterweihe 1834, übernimmt die Leitung des städtischen Gymnasiums Hazebrouck 1838, gründet 1865 das private kirchliche Gymnasium Saint François im ehemaligen Kapuzinerkonvent von Hazebrouck, stirbt am 15.7.1882

In seinen Erinnerungen schreibt Léon Dehon über Dehaene: "Dieser Mann Gottes hat im Norden ein gewaltiges Apostolat ausgeübt... Er war glühenden Temperamentes wie die Männer aus dem Süden, korrekt und würdevoll wie die Männer des Nordens. Das Gymnasium bot seinem Eifer nicht genügend Raum, er evangelisierte Flandern. Er predigte in wahrer Wortgewandtheit sowohl in flämisch als auch französisch. Im Gymnasium leitete er die tägliche geistliche Lesung, den Sonntagskatechismus, hielt uns die Predigten und hörte unsere Beichten. Er hielt den Philosophieunterricht, saß den Konferenzen vor und leitete die Kongregation. Er wusste zu gleicher Zeit außerordentlich gutmütig und zurückhaltend zu sein. Ich hatte das Glück, vier Jahre lang sein Beichtkind zu sein." (NHV I/14r f.)

Im Gegensatz zu manch anderen Priestern seiner Zeit fußt der Rhetorikunterricht Dehaenes auf Virgil, d.h. auch nichtchristliche Autoren werden im Unterricht behandelt. Gleichzeitig diktiert er den Schülern auszugsweise aus den Werken der Kirchenväter um die Kultur der Jugendlichen nicht allein auf profane Autoren zu gründen und gleichzeitig die profanen Studien in den Dienst einer religiösen Kultur zu stellen.

"Es scheint mir, dass er mit Gottes Hilfe in meine Seele einiges von der Seinen hat fließen lassen." (NHV I/16v)

Bei aller Vorliebe Dehons für Superlative im Lob anderer Personen ist dies eine seltene Formel. Sie taucht andernorts noch einmal mit Blick auf die Bedeutung seiner Mutter auf. Tatsächlich finden wir viele Elemente des von Dehaene geprägten Schul- und Direktorenprofils Jahre später in St. Jean und seinem Leiter P. Dehon wieder, so z.B. Dehaenes Anforderung an einen Lehrer:

"Es ist nötig, dass ein guter Magister seinen Schülern seine Zeit, seine Kräfte, seine Intelligenz, sein Herz, ja vor allem sein Herz zuwendet um in der Nachfolge des allein vollkommenen Meisters alle Schwächen des Jugendalters in Liebe und Mitleid zu hüllen." (in Lemire, l’abbé Dehaene, S. 99) Die alljährlichen Schulausflüge am Namenstag des Direktors, der öffentlichkeitswirksame Schuljahresabschluss mit Ansprache, das Suchen nach einer Priestergemeinschaft, eine Erziehung zu apostolischem Eifer, eine Pädagogik, die sich an Körper, Intellekt und Geist wendet - Hazebrouck mit seinem Leiter Dehaene prägen in vieler Hinsicht Léon Dehon für seine spätere Arbeit.

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